Kommunen stärker einbeziehen

Gengenbach (red). „Corona wäre leichter zu bekämpfen gewesen, wenn man die Kommunen stärker in die Beratungen einbezogen hätte“ sagte Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Im Gespräch mit dem SPD-Kandidaten für die Bundestagswahl, Matthias Katsch, betonte er die Leistungsfähigkeit der Verwaltungsstrukturen in Städten und Gemeinden.

Weiteres Thema des regen Austauschs im Gengenbacher Rathaus waren die Probleme, die sich ergeben, wenn man in einer Altstadt wie der von Gengenbach sowohl Wohnraum schaffen als auch den energieeffizienten Ausbau der historischen Gebäude fördern will. Mit der Nachverdichtung der Bebauung auf dem ehemaligen Hukla-Areal gehe die Gemeinde jedoch einen guten Weg, waren sich beide Politiker einig. Dort soll ein ganz neuer Stadtteil entstehen, der Wohnraum für 1200 Menschen bietet. „Wir müssen denen, die in Gengenbach leben möchten, auch Angebote machen können“, stellte Erny fest.

„Für die energetische Nachrüstung von Altbauten muss eine Mischung von Anreizinstrumenten und Regeln sorgen“, zeigte sich Katsch überzeugt: „Die Idee, dass der Markt das alles irgendwie regelt, hat sich als Irrtum erwiesen.“ Innerhalb der Spektrums technischer Lösungen müsse man sehr viel experimentierfreudiger werden, denn auf den Altstadt-Dächern, beispielsweise in Gengenbach, aber auch in Offenburg, dürfen keine Fotovoltaik-Anlagen installiert werden.
Umso wichtiger seien im Schwarzwald die Windräder als Alternative. Unter dem Motto „Unsere Zukunft, unsere Energie, gestalten wir gemeinsam“ ist seit langem die Windenergie Gengenbach GmbH aktiv, die für viele der rund 11.000 Einwohner den Strom produziert. „Das ist ein Modellprojekt für die ganze Region“, sagte Katsch, „so kann es uns gelingen, die Klimakatastrophe abzuwenden.“

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